Es ist kein Geheimnis, dass die Investition in Personalentwicklung greifbare Vorteile für beide Parteien mit sich bringt. Dank dem erlangten Wissen und Fähigkeiten werden Mitarbeiter besser und Ihre Motivation tägliche Pflichten auszuführen steigert sich. Gleichzeitig gewinnt der Arbeitgeber dank seinem qualifizierteren Team einen Wettbewerbsvorteil.
Unternehmen investieren in E-Learning-Systeme um besser Kontrolle über den Prozess der Wissensbildung zu erlangen. Dadurch können sie den Lernprozess verfolgen und dessen Effekte messen, was besonders wichtig bei einer sich entwickelnden Firma ist. LMS – oder Learning Management Systems – sind schon seit einiger Zeit bekannt. Jedoch sind konkurrierende Systeme auf den Markt gekommen, nämlich – Learning Experience Platforms.
In diesem Artikel werden wir beide Systeme unter die Lupe nehmen – ihre Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Vorteile und Nachteile. Wir werden erwägen wann man ein LMS wählen sollte, und wann ein LXP optimal ist. Unser Vergleich wird Ihnen helfen zu entscheiden welche Lösung Ihren Geschäftsanforderungen am Besten entspricht und die Probleme eines bestimmten Business löst.
Was ist ein LMS?
Ein LMS ist ein Learning Management System welches zum Online-Learning dient. Es wird besonders von Unternehmen, Organisationen oder Online-Schulungsplattformen, aber auch immer mehr von Universitäten und Schulen genutzt. Ein LMS erlaubt es Arbeitgebern Trainingsinhalte zu verwalten und das gesammelte Wissen zu prüfen, z.B. mithilfe von Tests. Andererseits kann der Nutzer der Plattform an gewählten oder zugeteilten Kursen teilnehmen und ihre oder seine Fortschritte verfolgen. Der Fokus bei einem LMS liegt auf Kurs- und Prozessmanagement.
LXP – Definition
Eine LXP (eine Learning Experience Plattform) ist eine Lernplattform, dessen Funktionalitäten sich auf die Benutzererfahrung und Anwenderfreundlichkeit konzentriert, und nicht auf das Management des Lernens an sich. Weil die Plattform auf Algorithmen mit künstlicher Intelligenz basiert, kann es die Inhalte an individuelle User anpassen. Die Aufgabe wird durch die Sammlung von Informationen über den User erfüllt, sowie ihre oder seine Position, Abteilung, Erfahrung, frühere Interaktionen mit dem System (abgeschlossenen Kurse, durchsuchte Kategorien, usw.), als auch die Tätigkeiten die von ähnlichen Nutzern durchgeführt wurden. Eine LXP-Plattform versendet Reminder und Notifikationen und versucht die Mitarbeiter maximal in den Lernprozess einzubeziehen. Es sind die Algorithmen, die den Entwicklungspfad bestimmen, nicht der Manager. Ein LXP ermöglicht auch Interaktionen zwischen den Website-Nutzern, z.B. um Inhalte zu empfehlen oder darüber zu diskutieren. Im Falle einer AI-basierten Plattform hat der Arbeitgeber Zugang zu sehr detaillierten Daten. Das System überwacht nicht nur abgeschlossene Kurse sondern auch das Nutzerverhalten – welche Kurse am beliebtesten sind, die häufigsten Kommentare, wonach Mitarbeiter suchen, wann und wo und auf welchem Gerät Inhalte abgespielt wurden, usw.
Verschiedene Lehransätze
LMS und LXP repräsentieren verschiedene Ansätze der Verwaltung von Personalschulungen. Das Learning Management System ist in dieser Hinsicht recht traditionell. Nämlich sind es der Arbeitgeber, individuelle Manager oder HR-Spezialisten, die sich um den Lernprozess kümmern. Sie erstellen Kurse und weisen diese bestimmten Usern zu, hinsichtlich derer Wissen und Erfahrung, nicht unbedingt aufgrund ihrer Interessen oder Aspirationen. Ein LMS bietet eine universale Lernerfahrung, die von einer größeren Anzahl an Menschen geteilt wird, z.B. alle Mitarbeiter in einer bestimmten Abteilung müssen dieselben Trainingseinheiten absolvieren und haben ähnliche Entwicklungspfade in der Organisation.
Eine Learning Experience Plattform legt die Kontrolle in die Hände der Endbenutzer. Sie tragen die Verantwortung für ihre Lernpfade und die Auswahl der entsprechenden Trainings, gemäß ihrer Präferenzen. Sie haben auch das Recht die Plattform mitzugestalten, z.B. wertvolle Inhalte von externen Quellen hinzuzufügen, Kurse zu bewerten oder sie anderen Mitarbeitern zu empfehlen (oder nicht zu empfehlen). In diesem Prozess werden die Mitarbeiter zu Mentoren, anstatt zu Organisatoren, die den Pfad der Mitarbeiterentwicklung bestimmen und die Verantwortung dafür übernehmen.
Der Hauptunterschied zwischen LMS und LXP
LMS und LXP sind digitale Lernplattformen, die Unternehmen und deren Mitarbeiter bei der Erweiterung des Wissens und der Fähigkeiten durch Schulungen unterstützen. Trotzdem unterscheiden sie sich auf vielen Ebenen, vom Inhaltsmanagement bis hin zum analytischen Ansatz.
Der Hauptunterschied liegt bei der Rolle, die der Endbenutzer im Lernprozess spielt. Im Falle des LMS ist der Nutzer der Empfänger der Inhalte die top-down zugewiesen werden, während beim LXP der Nutzer einen aktiven Einfluss auf die Inhalte hat, während seine oder ihre Tätigkeit die zukünftigen Kurse beeinflusst.
LMS-Plattformen zeichnen sich durche eine starke Linearität aus. Die Nutzer wissen genau welchen Lernpfaden sie folgen werden, was die Erwartungen sind, und wie sich die Voraussetzungen gestalten um auf das nächste Level der Struktur zu gelangen. Der Prozess ist sowohl für die Lernenden, wie auch die Vorgesetzten vorhersehbar. Das LXP, andererseits, fokussiert sich mehr auf Erforschung, als auf einen konkreten Pfad. Jeder User kann einen komplett anderen Lernpfad wählen, was es schwieriger macht den Prozess zu kontrollieren, wenn der Managementstil auf harte Daten und Diagramme ausgerichtet ist. Hier sind viele Aktivitäten nicht direkt messbar oder vergleichbar. Gleichzeitig sind die Nutzer viel engagierter in den Prozess, da dieser auf ihren Interessen basiert.
Anwendungen von LMS- und LXP-Plattformen
LMS-Plattformen sind perfekt für Trainingsprogramme mit einer vorhersehbaren, linearen Struktur, sowie Onboarding von Mitarbeitern oder rechtliche Kurse. Korporationen und große Unternehmen, die tausende von Mitarbeitern anstellen nutzen diese häufig. Die LMS-Plattformen helfen ihnen Schulungskosten zu reduzieren und einfach die Fortschritte der Mitarbeiter zu verfolgen.
LXP-Plattformen werden oft von Korporationen parallel mit LMS-Systemen angewendet. Sie werden auch als eigenständige Systeme von Unternehmen benutzt, die sich auf Innovation fokussieren und ihren Mitarbeitern größere Verantwortung zuteilen. LXP-Plattformen sind perfekt für persönliche Entwicklung, wo es wichtig ist die von dem Teilnehmer gewählten Kompetenzen zu erhöhen. Solche Kurse betreffen, z.B. Führungsqualitäten oder HR-Fähigkeiten.
Der E-Learning-Markt bietet auch Schulungsmanagement-Systeme an die so gestaltet sind, um alle oben genannten Anforderungen zu erfüllen. Dies sind LMS-Systeme mit kompletter Flexibilität, die sich leicht an spezifische Anforderungen oder Ziele anpassen. Die Plattform von Samelane ist ein Beispiel solch einer Hybrid-Lösung. Sie können jetzt eine kostenlose Demo der Anwendung erhalten unter https://samelane.com/de/demo/.
Mitarbeiter-Onboarding
Im Falle von Pflichtschulungen für eine große Anzahl an Nutzern oder sogar von allen, reicht eine LMS-Plattform aus. Das Wissen was dort gesammelt ist, ist für das Funktionieren des Unternehmens und das der Mitarbeiter unerlässlich. Dies sind oft Trainingseinheiten mit den Regeln die Mitarbeiter kennen müssen, z.B. Onboarding-Kurse.
Diese Trainingskurse beinhalten solche Themen wie Gesundheit und Sicherheit, Organisationsstruktur, Firmenstrategie, angewandte Verfahren (bezüglich des Dokumentenumlaufs oder Urlaubsmeldung), oder Firmenequipment. In solchen Fällen ist die gesparte Zeit durch das Einsetzen einer E-Learning-Plattform von signifikantem Ausmaß. Gleichzeitig werden sich die Funktionalitäten der Plattform an die Onboarding-Anforderungen in der gegebenen Organisation anpassen.
Die Zukunft der LXP-Plattformen
Man kann nicht sicher sagen ob LXP-Plattformen besser sind. Sowohl LMS, als auch LXP können eine gute Wahl für Ihr Unternehmen sein. Es hängt alles von Ihren Zielen, Bedürfnissen, Strukturen, Management-Methoden und Ansätzen bei der Mitarbeiterentwicklung ab.
Es gibt einige Spekulationen darüber ob LXP das LMS auf dem Markt ersetzen wird, als das E-Learning-System der nächsten Generation. Jedoch ist dies nur eines der möglichen Szenarien. Ein anderes, das genauso wahrscheinlich ist, ist das beide Plattformen verschmelzen oder das eine das andere absorbieren wird. Solche Prognosen basieren darauf, dass, noch viele Jahre in die Zukunft, Unternehmen die Features beider Plattformen brauchen werden um auf dem Markt zu funktionieren.
Der Fakt, dass das LXP vielen Markttrends folgt, kann man nicht abstreiten. Einer dieser ist die Anpassung der Services und Erfahrungen. Nutzer wollen einzigartige und maßgeschneiderte Services, und das ist auch was sie von Lernplattformen erwarten. Deswegen wird die Beliebtheit von erfahrungsbasierten Systemen zunehmen.
Es gibt keinen Zweifel dass die Lernmanagement-Plattformen der Zukunft noch mehr auf künstlicher Intelligenz und Algorithmen mit maschinellem Lernen basieren werden als heute. Infolgedessen werden sie Nutzern einzigartige, benutzerdefinierte und engagierende Trainings bieten. Werden diese Plattformen LMS, LXP oder noch anders heißen? Die Zukunft wird es zeigen.