Soft Skills werden oft unterschätzt, obwohl sie für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind. Sie beeinflussen die Arbeitsatmosphäre und das Engagement im Unternehmen und können dazu beitragen, die Produktivität um 12 % oder sogar bis zu 14,5 % zu steigern. Glücklicherweise lassen sich Soft Skills erlernen. Daher lohnt es sich, diesen Aspekt in Ihre Personalentwicklungsstrategie mit einzubeziehen und eine Lernplattform zu nutzen, um diese Kompetenzen kontinuierlich zu verbessern.
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Was ist die Definition von Soft Skills und Hard Skills?
- Welche wirtschaftlichen Effekte haben Hard Skills und welche Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn sie im Unternehmen gefördert werden?
- Wie Sie Ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung dieser Kompetenzen mit einem Lernmanagementsystem (LMS) unterstützen können.
Mitarbeiter, die ihre Kompetenzen kontinuierlich verbessern, leisten gleichzeitig eine immer höhere Arbeitsqualität. Dies schlägt sich in dynamischem Unternehmenswachstum und Gewinn nieder.
Ob dieses Ziel erreicht wird, hängt nicht nur von den Arbeitnehmern ab, die sich natürlich darum bemühen sollten, sich neue Kenntnisse anzueignen. Aber auch das Unternehmen sollte sich um die Entwicklung seiner Mitarbeiter kümmern, um sie und damit die gesamte Firma an eine dynamisch sich verändernde Welt anzupassen. Der den Mitarbeitern zugewiesene Aufgabenbereich trägt dazu bei – doch damit allein ist es oft nicht getan. Um das Leistungsniveau des Teams kontinuierlich zu verbessern, braucht es auch einen internen Wissensaustausch und entsprechende Schulungen.
Soft Skills und Hard Skills
Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen zwei Kategorien:
- Hard Skills (auch Fachkompetenzen): Das sind messbare Fähigkeiten, die z. B. durch eine entsprechende Prüfung oder ein aussagekräftiges Dokument bestätigt werden können. Beispiele hierfür sind Sprachkenntnisse mit Zertifikat, der Führerschein, der die Fähigkeit zum Führen eines Fahrzeugs bescheinigt, oder eine Schulung zur Bedienung bestimmter Maschinen.
- Soft Skills (auch weiche Faktoren oder soziale Kompetenzen): Hierfür gibt es keine eindeutige Definition, aber allgemein versteht man darunter eine Reihe von psychophysischen Eigenschaften und sozialen Fähigkeiten. Was bedeutet das genau? Es handelt sich um angeborene oder erworbene Fähigkeiten, die unsere Wahrnehmung und Interaktion mit der Welt prägen. Im Gegensatz zu den Hard Skills sind sie jedoch schwer zu messen.
Diese Einteilung hat die Anforderungen an die Arbeitnehmer stark beeinflusst. Sie beschreibt zwei Bereiche mit jeweils eigenen Erwartungen. Versucht man jedoch, diese Begriffe zu definieren, zeigt sich schnell ein offensichtliches Problem. Die Festlegung konkreter, messbarer Kriterien, die ein Mitarbeiter erfüllen muss, um beispielsweise befördert zu werden, bereitet keine größeren Schwierigkeiten. Viel schwieriger ist es jedoch, genauso wichtige Aspekte wie die Einstellung zur Arbeit und zum Team genau zu definieren. Standardisierung gehört selbstverständlich zur Messung von Hard Skills und bietet klare Bezugsgrößen. Die extreme Vielfalt menschlicher Charaktere ist jedoch nur sehr schwierig zu messen und zu standardisieren, geschweige denn die Anforderungen in diesem Bereich zu überprüfen oder durchzusetzen.
Die oben genannten Punkte können zu dem Trugschluss verleiten, dass es keinen Sinn macht, Anforderungen an weiche Faktoren zu stellen, und dass man sich ausschließlich auf messbare Fähigkeiten konzentrieren sollte. Eine Reihe von Studien zeigt aber, dass das Gegenteil der Fall ist.
Soft Skills – ihre Bedeutung fürs Unternehmen
Jeder von uns hat schon einmal eine Situation erlebt oder zumindest davon gehört, in der eine so genannte toxische Person zum Team gestoßen ist. Die Arbeitsatmosphäre hat sich verschlechtert, die Zusammenarbeit wurde unangenehm. Ein weiteres Beispiel: Der Chef, der einem die Freude an jeder Aufgabe nimmt. Dies ist im Übrigen Studien zufolge der zweithäufigste Kündigungsgrund. Die Folgen sind immer dieselben: ein geringere Leistung und eine erhöhte Fluktuation der Mitarbeiter, die, wenn möglich, den Arbeitsplatz wechseln würden, vor allem wenn die Versuche, das Problem zu lösen, erfolglos bleiben. Interne Probleme aufgrund fehlender Teamfähigkeit sind jedoch nur eine Seite der Medaille.
Soft Skills haben eine enorme Bedeutung für das Unternehmen, nicht nur wegen der Arbeitsatmosphäre im Team (obwohl sie an sich natürlich wichtig für die Schaffung attraktiver Arbeitsplätze ist). Studien zeigen, dass Soft-Skills-Trainings die Produktivität um 12 % bzw. 14,5 % steigern können. Erstere Zahl stammt aus einer indischen Nähfabrik, in der ausgewählte Teams eine Trainings in sozialen Kompetenzen erhielten. Nach 9 Monaten war ein Rückgang der Mitarbeiterfluktuation zu verzeichnen, was zu einer Nettorendite von 256 % geführt hat.
Erwähnenswert ist auch, dass in der Deloitte-Umfrage “Global Human Capital Trends 2016” mehr als 90 % der Befragten Soft Skills als entscheidend für die Bindung fähiger Mitarbeiter, die Verbesserung der Führungsqualität im Unternehmen und die Schaffung einer ansprechenden Unternehmenskultur bezeichneten.
Trotz dieser offensichtlichen Vorteile scheuen sich Arbeitgeber oft, ihre Aufmerksamkeit auf Soft Skills zu richten, da diese auf Charaktereigenschaften beruhen und daher schwer zu messen sind. Andererseits sollte man nicht vergessen (und sogar ausdrücklich darauf hinweisen), dass man seinen Mitarbeitern auch Soft Skills beibringen und sie bei ihrer Entwicklung unterstützen kann.
4 Möglichkeiten zur Verbesserung der Soft Skills mithilfe eines LMS
Die Entwicklung von Soft Skills sollte ein integraler Bestandteil der Ausbildungsstrategie eines Unternehmens sein. Eine derartige Strategie lässt sich am besten umsetzen, indem man die neuesten Trends in der Personalentwicklung bzw. im L&D (Learning & Development) berücksichtigt. Das bedeutet, dass es sinnvoll ist, eine geeignete LMS-Software auszuwählen und mit ihren Möglichkeiten die angestrebten Ziele zu erreichen.
Eine Lernplattform kann die Entwicklung von Soft Skills auf vier Arten unterstützen.
Soft-Skills-Kurse
Offenheit, Kreativität, Zeitmanagement, Kommunikation, emotionale Intelligenz – das sind die Fähigkeiten, die in der Arbeitswelt am meisten gefragt sind. Für jedes dieser Themen können geeignete Schulungsinhalte so vorbereitet werden, dass sie leicht zugänglich sind. Der Arbeitnehmer wird dabei nicht alleingelassen. Nach dem Soft-Skills-Training kann eine KI-basierte E-Learning-Plattform den Mitarbeitern auf der Grundlage ihrer Leistungen und Präferenzen weitere Kurse vorschlagen, die für sie interessant sein könnten.
Definition von Kursen durch Führungskräfte
Die Vorgesetzten spielen eine große Rolle bei der Entwicklung ihrer Mitarbeiter. Sie wissen am besten, welche Soft Skills in ihrem Team ausgebaut werden müssen. Sie können einzelnen Personen oder sogar ganzen Teams Kurse oder einen Lernpfad zuweisen. Anschließend können sie die Schulungsinhalte gemeinsam bei ihrer täglichen Arbeit evaluieren.
Kompetenzentwicklung durch die Nutzung einer Plattform
Ein Lernmanagementsystem (LMS) ist nicht nur eine E-Learning-Plattform. Es ist auch eine Anwendung, die es den Mitarbeitern ermöglicht, untereinander wertvolle Ratschläge oder andere Materialien auszutauschen. Dies erfordert an sich schon die Entwicklung von Soft Skills wie Wissensaustausch, Kommunikation und Eigendarstellung. Ein Video mit Fragen und Antworten zu ihrem Fachgebiet aufzunehmen oder Fragen in einem Forum zu beantworten, ist für viele eine Herausforderung, die sie zu besseren Mitarbeitern machen kann. Natürlich ist es wichtig, dass die Plattformadministratoren die offiziellen Schulungsinhalte im Unternehmen einer Qualitätskontrolle unterziehen, um die Qualität des Materials zu gewährleisten.
Zusammenarbeit und Feedback
Ein Lernmanagementsystem (LMS) ermöglicht auch innovative L&D-Projekte. Eine davon ist das Peer-to-Peer-Lernen oder digitalisiertes Mentoring. Bei einem Projekt wie der Personalentwicklung ist es einerseits notwendig, offen für ehrliches Feedback zu sein, andererseits aber auch zu lernen, wie man Feedback gibt sowie bewusst und geduldig Vertrauen und Kooperationsbereitschaft aufbaut. Eine solche Lösungen bietet wunderbare Lernmöglichkeiten: einerseits durch Praxis, andererseits durch das Lernen beim Unterrichten anderer.
Da es schwierig ist, Soft Skills zu messen, erfordert die Umsetzung von Ausbildungsstrategien in diesem Bereich sicherlich Fingerspitzengefühl und Unterstützung. Entsprechende Projekte führen jedoch zu einem höheren Engagement der Mitarbeiter, einer besseren Zusammenarbeit im Team und einer geringeren Fluktuation im Unternehmen. Dies wiederum bringt messbare Effekte mit sich, wie z. B. eine höhere Produktivität, ein größeres Engagement der Mitarbeiter und somit letztlich auch einen höheren Unternehmensumsatz.