Ein gutes Learning-Management-System (LMS) bietet eine breite Palette von Möglichkeiten, um Kurse für Ihre Mitarbeiter zu erstellen. Sie können interaktive und ansprechende Schulungsmaterialien in verschiedenen Formaten erstellen. Dabei sollten Sie jedoch nicht nur sicherstellen, dass Ihre Mitarbeiter sich viel beteiligen, sondern auch, dass Sie deren Fortschritte angemessen verfolgen. Wie sieht aber eine angemessene Lernkontrolle aus? Welche Regeln sollten dabei beachtet werden? Wie erstellt man die richtigen Fragen für ein Quiz?
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Was sind die Hauptvorteile eines Quizzes?
- Wie erstellt man ein E-Learning-Quiz?
- Was ist bei der Planung von Wissenstests für Arbeitnehmer zu beachten?
Die wesentlichen Vorteile von Quizfragen im E-Learning
Der Zweck einer jeden Schulung ist die Vermittlung von Wissen an die Teilnehmer. Unabhängig davon, ob es sich um eine obligatorische regelmäßige Schulung (z. B. Arbeitssicherheit und Arbeitshygiene) oder um eine Einweisung an den neuen Arbeitsplatz handelt, lohnt es sich, die erworbenen Kenntnisse des Teilnehmers zu überprüfen. Und genau bei einer solchen Überprüfung funktioniert ein Quiz am besten. Er nimmt nur sehr wenig Zeit des Teilnehmers in Anspruch, und außerdem kann der Teilnehmer gleich nach Beendigung des Tests sehen, wie gut er den Stoff des Trainings verinnerlicht hat und welche Themen er u. U. wiederholen sollte, bevor er den Test erneut absolviert.
Quizze im E-Learning haben auch aus geschäftlicher Sicht viele Vorteile. Sie lenken die Mitarbeiter nicht zu lange von ihren Tagesaufgaben ab, sie überprüfen schnell das erworbene Wissen und liefern auch den Führungskräften viele wertvolle Informationen. Mithilfe eines LMS ist es möglich, die Erfolgsquote in Echtzeit zu beobachten und diejenigen Fragen oder spezifischen Probleme zu ermitteln, die den Teilnehmern Schwierigkeiten bereiten. Mit diesem Wissen können Sie Ihre Schulungsunterlagen kontinuierlich verbessern und so die Kompetenz Ihres Teams stetig steigern.
Mittels offener Fragen kann das Unternehmen auch mit den Teilnehmern in den Dialog treten. So können sie zum Beispiel erfahren, welche Probleme die Teilnehmer an ihrem Arbeitsplatz, ihrer Abteilung oder in der Firma wahrnehmen. Sie können auch, je nach Thema des Kurses und den gestellten Fragen, Ideen für die Verbesserung bestehender Prozesse oder für die Erweiterung des Angebots sammeln.
Wie setzt man ein Quiz am besten ein?
Ein modernes Lernmanagementsystem (LMS) bietet heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, nicht nur zur Erstellung von maßgeschneiderten E-Learning-Kursen, sondern auch zur Überprüfung des erworbenen Wissens. Wir können Single-Choice-Fragen, Multiple-Choice-Fragen und Wahr/Falsch-Fragen verwenden. Sie können am Ende der Ausbildung gestellt werden, was die häufigste Form ist, aber auch nachdem der Teilnehmer ein gewisses Modul oder einen bestimmten Abschnitt abgeschlossen hat.
Um die Teilnehmer zu motivieren und sie gleichzeitig zu einer konzentrierten Teilnahme am Training zu bewegen, kann man sich überlegen, ob man die Zeit für die Bearbeitung des gesamten Quiz oder einer bestimmten Frage begrenzt. Auf diese Weise wird auch das Risiko vermieden, dass sich die Lernenden durch die Schulung “durchklicken” und sofort zum Test übergehen, den sie mit Hilfe von im Internet gefunden Informationen lösen wollen. Es empfiehlt sich auch, ein Feature zu benutzen, das die Reihenfolge der Fragen zufällig generiert.
8 Tipps zur Erstellung guter E-Learning-Quizfragen
Nicht nur der Inhalt des Trainingskurses selbst, sondern auch die anschließenden Prüfungsfragen haben einen großen Einfluss auf die Erfolgsquote von Tests und Kursen. Gut formulierte Fragen erhöhen das Engagement der Teilnehmer und lenken die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. Wie also erstellt man gute Quizfragen?
#1 Haben Sie Ihr Unternehmensziel vor Augen!
Wenn Sie die Fragen für ein Quiz erstellen, sollten Sie sich zunächst über den Zweck des Schulungskurses klar werden. Wahrscheinlich geht es darum, den Mitarbeitern bestimmte Kompetenzen zu vermitteln, sie mit spezifischem Wissen auszustatten oder bereits vorhandene Kenntnisse aufzufrischen. Bei der Erstellung von Testfragen sollte der Schwerpunkt auf den wichtigsten Themen und Schlüsselinformationen liegen. Nach unnötigen Details, Zahlen oder Definitionen zu fragen, schießt am Ziel vorbei.
#2 Passen Sie das Vokabular und den Schwierigkeitsgrad der Fragen an die Zielgruppe an
Eine kleine Gruppe von Teilnehmern mit ähnlichen Kompetenzen und Kenntnissen zu einem bestimmten Thema wird sich nicht schwertun, wenn Sie in dem Quiz Fachvokabular verwenden. In anderen Fällen ist es besser, sich um größtmögliche Verständlichkeit zu bemühen und Fachjargon, Slang, kulturelle Referenzen oder entsprechende Vokabeln zu vermeiden. Dies ist insbesondere bei großen Organisationen und Unternehmen wichtig, die ausländische Mitarbeiter beschäftigen.
#3 Behalten Sie eine einheitliche grammatikalische Struktur bei
Im Hinblick auf die Verständlichkeit sollten Sie auch darauf achten, dass die Fragen nach einer gleichbleibenden grammatikalischen Struktur formuliert sind. Inkonsistente Formulierungen, gemischte Zeitformen oder andere grammatikalische Inkonsistenzen führen zu unnötiger Verwirrung und lenken vom eigentlichen Inhalt ab.
#4 Vermeiden Sie allzu lange Fragen und komplexe Antworten
Die gleiche Regel gilt für die Länge von Fragen und Antworten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wenn es nicht notwendig ist, den Kontext zu skizzieren, sollten die Fragen und Antworten daher so kurz wie möglich sein. Ein E-Learning-Quiz ist kein Leseverständnistest, sondern eine Überprüfung des im Kurs erworbenen Wissens. Fragen Sie nach Schlüsselthemen, den wichtigsten Fakten und Definitionen, die der Teilnehmer verinnerlicht haben sollte.
#5 Vermeiden Sie Widersprüche in den Fragen
Vermeiden Sie bei der Formulierung von Quizfragen auch negative Sätze und Fragen wie “Welche der folgenden Antworten ist nicht richtig?” Insbesondere bei der Vorbereitung von Tests mit wenig Zeit zum Lösen sollten Sie diese Regel beachten. Um Fragen, die eine Negation enthalten, richtig zu verstehen, brauchen die Teilnehmer einen zusätzlichen Moment. Negative Strukturen erhöhen auch das Risiko, in der Eile etwas falsch zu lesen. Wenn trotzdem negative Fragen verwendet werden, sollte die Verneinung deutlich gekennzeichnet werden, z. B. durch Fettdruck oder Unterstreichung.
#6 Richtig/Falsch-Fragen auf ein Minimum beschränken
Richtig/Falsch-Fragen sollten nicht zu häufig verwendet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch bei völliger Unkenntnis richtig beantwortet werden, ist sehr hoch. Das kann die wahrgenommenen Kompetenzen der Kursteilnehmer erheblich verzerren. Solche Fragen sollten in Tests daher nicht zu oft vorkommen.
#7 Fragen mit einer einzigen richtigen Antwort stellen
Der Zweck von Wissenstests besteht zum einen darin, das Niveau des neu erworbenen Stoffes zu überprüfen, und zum anderen darin, das Wissen zu festigen. In diesem Sinne ist es sinnvoll, Single-Choice-Fragen zu verwenden, aber auch, die folgende typische Testantwort zu vermeiden: “Alle der oben genannten Antworten sind richtig.” Warum? Eine solche Antwort kann ebenfalls ein verzerrtes Bild des tatsächlichen Wissensstandes vermitteln. Ein Teilnehmer, der weiß, dass die Antworten A und B richtig sind, aber von Antwort C nicht überzeugt ist, könnte die richtige Antwort geben, obwohl er die Frage nicht ganz verstanden hat.
#8 Stellen Sie sicher, dass die Fragen zum Thema des Kurses passen
Bei der Gestaltung des Quiz sollten Sie darauf achten, dass alle Antworten im Schulungsinhalt zu finden sind. Die Teilnehmer sollten unter keinen Umständen eine Frage beantworten müssen, die über den Umfang des in der Schulung behandelten Stoffes hinausgeht. Warum? Weil dies einen ziemlich negativen Einfluss auf die Akzeptanz des Kurses sowie auf das Beteiligungsniveau in den folgenden Kursen haben wird. Eine solche Frage bringt zudem nichts, denn die meisten Teilnehmer werden nur raten können, was die Erfolgsquote unnötig senkt und die tatsächlichen Ergebnisse verzerrt.