Die effektive Verwaltung des Talents in einer Organisation kann man nur dank einer Strategie erreichen, die das Wissen im Bereich der Ausbildung von Erwachsenen nutzt, die Motivation der Erwachsenen stärkt und ihre Veranlagungen nutzt.
In diesem Artikel erfahren Sie:
- wie man Erwachsene unterrichtet und wie ihre Lernstils aussehen
- was Kolbs Lernzyklus ist, der erläutert wie Erwachsene sich Wissen aneignen
- wie man Erwachsene zum Lernen motiviert, auch mithilfe von E-Learning
Erwachsenes Lernen
Heutzutage ist die kontinuierliche Aneignung von Wissen und Fähigkeiten ein Muss. Das sich ständig ändernde Umfeld verlangt es. Selbst die einfachsten Aufgaben, wie die Kommunikation mit den Mitarbeitern, hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert und heute nutzen wir dafür die Technologie. Dieser Stand ist für die Z-Generation natürlich, denn über sie sagt man, dass sie “mit dem Handy in der Hand geboren wurde” und “eine Welt ohne Technologie nicht kennt”. Die früheren Generationen müssen sich allerdings an die Umgebung anpassen – sowohl privat als auch im professionellen Umfeld. Dafür gibt es keinen anderen Weg als das Lernen. Die Ausbildung von Erwachsenen ist und kann allerdings keine Kopie von Verhaltensweisen und Mechanismen aus der Schulzeit sein, da die Ansätze, Bedürfnisse und Motivationen in diesem Fall anders sind.
Wie unterrichtet man Erwachsene?
Aktuelle Studien beweisen, dass mit stetiger intellektueller Aktivität die Fähigkeit der Erwachsenen zum Lernen immer noch entwickelt werden kann und nur ein wenig im Vergleich zu Kindern oder Teenagern abnimmt. Bei der Nutzung entsprechender Lernmethoden können Menschen, die die Schulausbildung schon absolviert haben, gerne und mit Erfolg lernen, mithilfe der sogenannten kristallinen Intelligenz. Das bedeutet, dass sie gerne ihre Vorkenntnisse, mentale Gewohnheiten, Denkstrategien und Wissensorganisation einsetzen. Deswegen sollte man, wenn man einen Lernplan für Erwachsene erstellt, unter anderem ihre Fähigkeiten und Präferenzen in Betracht ziehen. Das, dass sie einen komplett anderen Lernansatz als Kinder haben, bewies der Popularisator der erwachsenen Lernens M.S. Knowles. Er stellte auch die These auf, dass erwachsene Lerner, um effektiv Wissen anzueignen:
- den Zweck des Lernens kennen müssen – also wissen müssen, warum sie etwas lernen
- lieber lernen und bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie durch Erfahrung lernen
- ans Lernen wie an die Problemlösung gehen
- am besten lernen, wenn das Thema für sie einen direkten Wert darstellt.
Zusätzlich ist Ausbildung für Erwachsene effektiver wenn man die Bedürfnisse der Lernenden in Betracht zieht. Die 4 Lernstile werden unten beschrieben und können dabei helfen den optimalen Ansatz zu finden.
Aktiver Stil (Empiriker) – bevorzugt von Menschen die Wissen am effektivsten durch Taten und Erfahrungen erwerben. Die beste forme des Lernens ist ein praktischer Kurs, der auf den Erfahrungen der Ausbilder basiert.
Reflektiver Stil (Kontemplativer) – aufgewiesen von Menschen die gerne Handlungen anderer beobachten und dessen Effekte auswerten, besonders in Bezug auf die Ursachen-Wirkungsbeziehung. Sie schätzen die Teilnahme an Case Studies und der Analyse von Inhalten.
Theoretischer Stil (Theoretiker) – wie der Name schon sagt, ist dieser typisch für Menschen die lieber von existierenden theoretischen Modellen lernen. Oft wird dies mit einem analytischen oder gedanklichen Ansatz ans Lernen verbunden. Sie konzentrieren sich darauf das Wissen der Ausbilder oder Experten zu integrieren.
Pragmatischer Stil (Pragmatiker) – solche Menschen fokussieren sich oft auf die Lösung von praktischen Problemen und der Durchführung von Aufgaben. Das erworbene Wissen direkt anzuwenden ist grundlegend in ihrer Art zu Lernen.
Hier sollte man auch David Kolbs Methode erwähnen. Sein Modell ist bereits in den Kanon der Erstellung von Kursen eingetreten. Dieses Konzept beruht auf einer soliden wissenschaftlichen Basis und bezieht sich, unter anderem, auf die Theorien von John Dewey, Kurt Lewin und Jean Piaget.
Kolb unterscheidet vier Lernetappen:
Konkrete Erfahrung – erlaubt es den Lernenden zu interagieren, zum Beispiel mit dem Kunden oder dem Endbenutzer des geleisteten Services.
Beobachtung und Reflexion – wenn die erlebte Situation sorgfältig und von vielen verschiedenen Perspektiven analysiert und kritisiert wird.
Abstrakte Begriffsbildung – wenn Schlüsse gezogen und Muster erkannt werden.
Aktives Experimentieren – wenn die Kompetenzen in der Praxis geprüft werden.
Was motiviert Erwachsene zum Lernen?
Außer Lernstile, Ziele und Prozesswerte zu analysieren sollte man nicht vergessen die Motivation zu fördern. M. Knowles kommt hier wieder zur Rettung. Er hat vier Hauptfaktoren definiert, welche das Engagement von erwachsenen Lernenden beeinflussen. Diese sind:
Erfolg – Erwachsene wollen erfolgreich lernen.
Wille – Erwachsene müssen spüren, dass sie einen Einfluss auf ihre Bildung haben.
Wert – Erwachsene müssen überzeugt sein, dass sie etwas Wertvolles lernen.
Vergnügen – Erwachsene erwarten, dass das Lernen ihnen Zufriedenheit verschafft.
Dementsprechend ist es wichtig die richtigen Techniken einzusetzen, um die oben genannten Anforderungen zu erfüllen.
Methoden und Tools, um das Engagement mithilfe von E-Learning zu steigern
Das Bewusstsein der Wahl und freiwilliges Lernen reichen oft nicht aus, um einen Bildungserfolg zu erzielen. Deswegen muss man an diese Aspekte denken, damit sie zu Erfolg, Wert und Zufriedenheit beim Lernen beisteuern können. E-Learning-Plattformen können dabei eine große Hilfe sein, weil sie die besten Lehrmethoden anwenden und es Firmen erlauben die Ergebnisse direkt zu beeinflussen. Die folgenden Tools beeinflussen direkt das Engagement der Lernenden:
Einfluss
LMS-Plattformen erlauben es Teilnehmern die Kurse auszuwählen. Man kann interessante Inhalte wählen, anstatt nur die Inhalte die vom Management zugewiesen werden. Diese Auswahl unterstützt den ausgewählten Karrierepfad und fördert Motivation – oder den Willen – und es kann auch den Spaß am Lernen beeinflussen.
Herausforderungen
Einer der Faktoren der Verbesserung des Engagements sind Tests. Tests und Prüfungen motivieren Lernende dazu Wissen zu erwerben und vor allem erlaubt es den Teilnehmern erfolgreich zu sein. Manche Leute fühlen sich zusätzlich dadurch motiviert, dass sie sich mit anderen messen können.
Beobachtung der Fortschritte
Ein Kurs allein reicht meist nicht, um die gewählte Kompetenz zu entwickeln. Mitarbeiter können dadurch motiviert bleiben dass sie erkennen was für Fortschritte sie machen, besonders wenn es sich um komplexe Themen handelt. In solchen Situationen können Berichte, welche die Etappen des Fortschritts im Lernzyklus zeigen und Zugang zu den erreichten Erfolgen gewährleisten, extrem wichtig sein.
Richtige Techniken für die Erstellung von Kursen
Es gibt grundlegende Aspekte die nicht vernachlässigt werden dürfen wenn man Kurse gestaltet, zum Beispiel dass man die Inhalte auf nur das Wichtigste reduzieren sollte und man versichern sollte, dass die Kurse ästhetisch ansprechend, benutzerfreundlich (entsprechende Farben, Schriften, Transparenz und Schlichtheit) und attraktiv (interaktive Elemente und Animationen) gestaltet sind. Das beeinflusst die Effizienz und den Spaß des gegebenen Prozesses.
Diversifizierung der Anreize
Es ist wertvoll bei der Kursgestaltung engagierende Formen zu nutzen. Die Trainingsdokumentation ist sehr hilfreich, aber sie bietet noch bessere Ergebnisse wenn sie mit Audio- und Videodateien, Quizzen und interaktiven Elementen verstärkt wird. Dank solchen Verbesserungen sind Trainingskurse viel angenehmer.
Wenn man Erwachsene unterrichten will muss man sich an ihre Bedürfnisse und Veranlagungen anpassen. Erwachsene Lernende müssen den Zweck und den Wert des Lernens verstehen und der Lehrpfad selbst sollte so gestaltet sein, dass er nicht nur die vorherige Erfahrungen des Auszubildenden nutzt, sondern auch Chancen für Erfolge, transparente Bildungswerte und Vergnügen bietet. Dieser Ansatz erlaubt es Firmen großartige Resultate zu erzielen, besonders bei der Entwicklung und Verwaltung der Talente innerhalb der Organisation, und einer der Wege um dieses Ziel zu erfüllen ist mithilfe einer LMS-Plattform.